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Unweihnachtliche Gedanken im Corona-Jahr 2020

Es ist ja wohl klar: Geschenke fallen dieses Jahr aus!
Wer soll sie denn bringen?
Das Christkind????
Bei den vielen potentiellen Kontakten hoch infektiös wäre es der Super Spreader überhaupt.
Der Weihnachtsmann?
Dieser hochbetagte Mann gehört zur Höchstrisikogruppe und darf dieser Vielzahl von Kontakten schon gar nicht ausgesetzt werden. Außerdem ist er alt, weiß und ein Mann, also politisch überhaupt gar nicht mehr zumutbar.

Auch der Versuch, in der DDR  mit „Großväterchen Frost“, aus Russland importiert, weniger christlich ausgerichtete Feiertage zu installieren, hat schon seinerzeit nicht funktioniert und würde heute als Ausweg zu neuem Leben erweckt, auch nicht helfen. Denn wenn der Herr in den 80ern schon „Großväterchen“ war, gehört er heute auch zur Hochrisikogruppe und dürfte nicht kommen.

Was gibt es sonst noch für Aspekte?
Kontaktverbot – das ganze Jahr über tief und oft lautstark bedauert, wird es ausgerechnet zu Weihnachten so weit gelockert, dass man kein Argument mehr hat, jene nicht zu sehen, die man nicht sehen will und bisher auch nicht zu sehen brauchte.

Gottesdienste – selbst an diesem Quotenbringertag für Gotteshäuser wird es mau aussehen – alternative Treffpunkte, Schichtandachten, Re-Rekrutierung pensionierter Gottesmänner, alles wird versucht, um nicht in ein Besucherquotenloch zu stürzen.

Dieses Weihnachten wird definitiv ein anderes als all die Jahre zuvor und wahrscheinlich der Beginn neuer Rituale und Traditionen.
Hoffentlich hatten Sie vergangenes Jahr oft genug „Last Christmas“ gehört, denn es war ganz sicher das letzte seiner Art.